Wachs und mehr

Historie

Von Amsdorf in alle Welt

Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird im Tertiärbecken bei Röblingen Braunkohle gefördert und veredelt. Die erste Montanwachsfabrik in Amsdorf nahm 1922 die Produktion auf. Bei ihrer Inbetriebnahme war sie die größte und modernste Anlage zur Montanwachsgewinnung. Seit dieser Zeit ist Amsdorf führendes Zentrum in der Entwicklung moderner Technologien zur Montanwachsgewinnung:

»In Mitteldeutschland hat sich wie in keiner anderen Region der Mensch mit der Braunkohle, ihren Inhaltsstoffen und damit ihrem Nutzen für die gesellschaftliche Entwicklung auseinandergesetzt.
Das Ergebnis sind weltweit bekannte technologische Verfahren die wesentlich die Industriegeschichte, speziell die Verfahrenstechnik, der letzten 100 Jahre prägten.
Die Extraktion von Rohmontanwachs aus bituminöser Braunkohle ist ein solches Verfahren, dessen Produkte von Amsdorf aus die ganze Welt erobert haben.«

Prof. Dr. Ing. habil Klaus-Dieter Bilkenroth
ehem. Vorstandsvorsitzender der MIBRAG / Ehrenberghauptmann des Mitteldeutschen Braunkohlereviers:
Gründerwort »Wachs aus Braunkohle - Die Geschichte der Gewinnung und Veredlung von Braunkohle im Oberröblinger Revier«

Kurzer historischer Abriss zur Entwicklung des heutigen Unternehmensverbundes ROMONTA am Industriestandort Amsdorf

Tertiär (vor ca. 58 - 25 Mio. Jahren)

Entstehung der »Oberröblinger Braunkohlenmulde«, welche dem »Salzabwanderungstyp« zugeordnet wird. Die Kohle zeichnet sich durch einen hohen Anteil an wertvollen bituminösen Inhaltsstoffen aus.

1691

Erster urkundlich nachweisbarer Braunkohlenabbau in der Gegend um Amsdorf.

17. - 18. Jh.

Braunkohlenabbau dient vorrangig zur Versorgung der Bevölkerung und der nahen Salinen in Halle (Saale) mit Brennstoffen.

19. Jh.

Brikettierung und Verschwelung sind erste Veredlungsverfahren für Braunkohle.

Beginn 20. Jh.

Die ersten Anlagen zur Extraktion stellen ein bis dahin neues und effizientes Verfahren zur Braunkohleveredlung dar.

1922

Errichtung einer industriellen Extraktionsanlage auf der Grube Rießer bei Amsdorf durch die C. A. Riebecksche Montanwerke AG. Die Grobkornextraktionsanlage geht als größte und modernste Anlage zur Montanwachsgewinnung in Betrieb. Sie arbeitete nach einem Kammer-Extraktionsverfahren, das sich gegenüber früheren Verfahren als wesentlich effektiver erwies. Seit dieser Zeit ist Amsdorf führendes Zentrum in der Entwicklung moderner Technologien zur Montanwachsgewinnung.

1931

Neues Gießverfahren durch Karl Gries (Chef der Montanwachsfabrik in Amsdorf) - die typische »Würfelform« wird geschaffen: Markenzeichen und ein Standardprodukt auf dem Weltmarkt bis heute. Der »ROMONTA-Würfel« findet sich auch heute im Unternehmens-Signet wieder.

1944

Eine neue Feinkornextraktion nach Karl Gries steigert die Wachsausbeute erheblich - erstmals können auch Feinkornanteile in der Kohle der Extraktion unterzogen werden.

1958

Änderung des Markennamens von RIEBECK in ROMONTA für die Produkte aus Amsdorf

1969

Inbetriebnahme der ersten Granulatanlage zur bedarfsgerechten Konfektionierung der Wachse.

1986

Erstmaliger Einsatz von Montanwachsdispersionen in der Baustoffhydrophobierung

1993 - 1996

Umfassende Modernisierung und Erweiterung der Wachsfabrik mit einem neuen Bandextraktor erhöht die Wachsausbeute bei geringerem Energieverbrauch.

2000

Diversifikation in neue Geschäftsfelder- aus der ROMONTA GmbH wird die Unternehmensgruppe ROMONTA.

2001

Zweitprivatisierung der Unternehmensgruppe durch Management-Buy-Out.

2004

Mit dem Dampferzeuger 5 wird die erste thermische Verwertungsanlage für Ersatzbrennstoffe aus Siedlungsabfällen in Sachsen-Anhalt in Betrieb genommen.
ROMONTA etabliert sich als Dienstleister in der Abfallverwertung.
Inbetriebnahme der Spezialwachsanlage zur Produktion hochschmelzender Wachscompounds sowie von Wachsen mit einem breiten Viskositätsspektrum, Feststoff gefüllten Wachsen und von feinkörnigen Pastillen.

2005 / 2006

Erweiterung der Anlagen zur Produktion und Lagerung von Montanwachsdispersionen für die Baustoffindustrie

2009

ROMONTA erwirbt technische Anlagen und Know-how zur Wertstoffaufbereitung und erweitert seine Kapazität für die thermische Reststoffverwertung.

2010

Das Bündnis zum Wachstumskern »Innovative Braunkohlen Integration Mitteldeutschland – ibi « hat das Ziel definiert, neue Technologien für die stoffliche Nutzung der Braunkohle zu entwickeln.
ROMONTA mit dem Industriestandort Amsdorf bringt seine Kernkompetenzen zur Aufbereitung von Braunkohle durch Agglomeration und Trocknung sowie in der Kohle-Extraktion ein.
Gemeinsames Ziel des Bündnisnetzwerks ist die Errichtung eines Braunkohlen-Chemieparks.